Führt Nachhilfe zum Ziel?

Schlechte Noten sind weder für Eltern eine Freude noch für die Schülerinnen und Schüler. Wie immer bei schwachen schulischen Leistungen wird sogleich der Ruf nach Massnahmen laut. Und die Massnahme lautet schnell: Nachhilfe. Doch steckt im Nachhilfeunterricht tatsächlich die Lösung aller Probleme?

| von Christian Rieder |

Um es vorwegzunehmen: Generell schlechte Leistungen in der Schule lassen sich durch Nachhilfe nicht beheben. Leider. Wie schön wäre es, gäbe es die Patentlösung, mit der sich ungenügende Noten in glanzvolle Resultate verwandeln liessen – Blei zu Gold quasi, woran Alchemisten seit Jahrhunderten verzweifelt forschen, «Transmutation», der Stein der Weisen?

Es gibt zahlreiche, sehr unterschiedliche Gründe, weshalb sich schulische Schwierigkeiten ergeben; nicht immer liegt es nur am mangelnden Fleiss oder Verständnis der Betroffenen – auch die schulischen sowie ausserschulischen Rahmenbedingungen spielen eine Rolle.

Stress, Leistungsdruck und Überforderung gehören heute für rund die Hälfte der Schweizer Jugendlichen zum Alltag. Darauf mit ein paar Stunden Mathematik-Nachhilfe zu reagieren, gibt eher der Illusion Ausdruck, mit dem Allerweltsmittel «Nachhilfe» liessen sich sämtliche schulischen Schwierigkeiten aus der Welt schaffen. Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel. Doch es gibt auch andere Ansätze. Nachhilfe kann das richtige Werkzeug sein, aber eben auch das falsche. Kindern und Jugendlichen beispielsweise, deren schulische Leistungen wegen Stress, Leistungsdruck und Überforderung leiden, ist mit einem fit4school-Coaching erheblich nachhaltiger und zielgerichteter geholfen als mit Nachhilfe. Deshalb ist eine gute Beratung wichtig, bevor voreilig auf das Nachhilfe-Pferd gesetzt wird; die Wahl des richtigen Werkzeugs ist entscheidend.

Gezielter Nachhilfeunterricht zum richtigen Zweck und zur richtigen Zeit kann aber sehr wohl erfolgsversprechend sein und recht schnell seine Wirkung auf das Notenbild entfalten. Allerdings geht das nicht von selbst und ersetzt weder das Aufpassen in der Schule noch das selbständige Lernen. Nachhilfe ist nicht dazu da, den Schülerinnen und Schülern Arbeit abzunehmen, sie zu entlasten. Im Gegenteil – es muss zusätzliche Arbeit investiert werden! Sind Schülerinnen und Schüler nicht selbst motiviert, etwas an ihrer Situation zu ändern, wird die Nachhilfe keine Früchte tragen.

Doch stimmen die Voraussetzungen, können mit Nachhilfeunterricht wichtige Ziele erreicht werden, mit kurz-, mittel- und langfristiger Wirkung:

Lücken schliessen und Verständnisschwierigkeiten ausräumen

Nachhilfe ist bekanntlich bewährtes Werkzeug, sobald es darum geht, fachliche Lücken im Lernstoff zu schliessen und Verständnisschwierigkeiten auszuräumen, vor allem Lücken in den Grundlagen aufbauender Fächer. Die Tatsache, dass der Stoff in den Schulstufen aufeinander aufbaut, gilt im Besonderen für das Fach Mathematik. Fachliche Lücken, die in früheren Schulstufen entstanden sind, nehmen Schülerinnen und Schülern unweigerlich in die nächste Schulstufe mit. Das Schliessen fachlicher Lücken und das Ausräumen von Verständnisschwierigkeiten ist deshalb häufiger Zweck der professionellen Nachhilfe bei fit4school.

Lernrückstand aufholen

Auch bei Lernrückstand lohnt sich Nachhilfeunterricht. Bei Lernrückstand gilt es, parallel zum laufenden Unterricht, zusätzlich vergangenen Lernstoff aufzuarbeiten und im Wissen zu verankern; eine Doppelbelastung, intellektuell, aber auch zeitlich. Zeitmanagement und besonders Effizienz sind oberstes Gebot. Es gilt, die Zeit zum Lernen effektiv zu nutzen. Selbständig geht das kaum.

Erfahrene Tutorinnen und Tutoren nutzen die Zeit im Nachhilfeunterricht wirksam, um ihren Schülerinnen und Schülern gezielt den vergangenen Lernstoff zu vermitteln. Fragen werden unmittelbar beantwortet, Verständnisschwierigkeiten sogleich ausgeräumt. Im Gegensatz zu den Schülerinnen und Schülern wissen erfahrene Tutorinnen und Tutoren dabei, Wichtiges von weniger Wichtigem im «alten» Schulstoff zu unterscheiden. Dies erhöht die Effizienz nochmals erheblich.

Wie beim Schliessen fachlicher Lücken und beim Ausräumen von Verständnisschwierigkeiten, zeigt sich der Nutzen nicht einfach nur im reinen Wissenserwerb. Bemerkenswert ist, dass sich, bedingt durch den Nachhilfeunterricht, Erfolgserlebnisse einstellen. Glücksgefühle, die wiederum stark auf die Motivation wirken. Selbst unbeliebte Schulfächer werden plötzlich interessant. Es kehrt Freude ein – und eine gute Portion Ehrgeiz erwacht.

Auf die Prüfung vorbereitet sein

Grosse Wirkung entfaltet Nachhilfeunterricht mit dem Zweck, bereits Gelerntes aufzufrischen und wieder zu aktivieren, meist mit dem Ziel, eine Prüfung zu bestehen. fit4school hat eigens für diesen Zweck methodische Repetitorien für alle Hauptfächer entwickelt, die den Deutschschweizer Lehrplan 21 spiegeln, aber zusätzliche entscheidende Vorteile bieten: Die Schülerinnen und Schüler repetieren den Lernstoff nicht nur und machen diesen damit abrufbar, sondern sie trainieren das Gelernte konkret anzuwenden. – Anwenden; Gelerntes in den Anwendungsfall übertragen! Dabei wiederum identifizieren die fit4school Tutorinnen und Tutoren zusammen mit ihrer Schülerin resp. ihrem Schüler die spezifischen Schwachstellen, die sogleich behoben werden. Im Speziellen bei der Vorbereitung auf Prüfungen kann professioneller Nachhilfeunterricht wahre «Wunder» bewirken.

Schwierigkeiten gar nicht erst entstehen lassen

Nachhilfeunterricht darf auch der Vorsorge, der Prävention, dienen. Sind in einem Schulfach Probleme bereits offenkundig, also akut, wird die Intervention unnötig anstrengend. Werden mögliche Schwierigkeiten allerdings vorausschauend und damit rechtzeitig erkannt, kann beim Blick auf die Zukunft mit zielgerichtetem Nachhilfeunterricht viel erreicht werden.

Meist liegt die Ursache bei zusehends sinkenden Fachnoten nicht etwa bei den Fähigkeiten, sondern in mangelnder Selbstsicherheit und fehlender Freude am Fach. Häufig sind es Selbstzweifel und mangelndes Zutrauen, die leistungshemmend wirken. Obwohl wissenschaftlich widerlegt, hält sich beispielsweise die Mär, dass Mädchen Mathematik «halt» nicht so gut können. Wird ein solches Vorurteil zum eigenen Selbstverständnis, kommt es schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung; die Mathematiknoten werden tatsächlich schlecht. Professionelle Nachhilfe fördert also, nebst fachlichem Verständnis und Können, die Selbstsicherheit und beseitigt Selbstzweifel. Schnell entfaltet sich die Freude am Wissen, der Spass am Lernen blüht auf – und daraus entwickeln sich gute Leistungen, bevor Schwierigkeiten entstehen.

Was auch immer der Beweggrund für Nachhilfeunterricht ist, er darf in keinem Fall zur konstanten schulbegleitenden Massnahme werden. Dafür würde sich unter Umständen ein regelmässiges und strukturiertes fit4school-Fördertraining anbieten, begleitetes Lernen, zum Beispiel immer am Mittwoch um 15 Uhr: Mathematik. Begleitetes Lernen hat einen anderen Zweck. Es unterscheidet sich deutlich von Nachhilfeunterricht.

Zweck der Nachhilfe muss immer sein, punktuelle Schwierigkeiten in einem Schulfach zu eliminieren und konkrete Herausforderungen zu meistern. Ist das geschafft, sollen, ja müssen, Schülerinnen und Schüler wieder selbständig weiterlernen. Nachhilfeunterricht bezweckt also immer das Erreichen eines fachlichen Ziels, stärkt das Fundament und ist deshalb in der Dauer begrenzt. Unterstützung. Nicht fortwährende Überstützung.

Am Anfang des Weges steht die Beratung durch eine erfahrene Person, die die Schwierigkeiten und Herausforderungen kennt und diese sowohl einschätzen als auch einordnen kann. Es gilt, den passenden Ansatz und das richtige Werkzeug zu wählen. Die fit4school Centerleiterinnen und Centerleiter stehen dafür gerne und stets unentgeltlich zur Verfügung.